Nachrichten überregional
09.10.2025
IAB-Lohnmonitor: Stundenlöhne steigen um 5,5 Prozent
Vollzeit- und Teilzeitlöhne wachsen unterschiedlich stark - Lohnanstieg vor allem bei Geringqualifizierten
Im zweiten Quartal 2025 stieg der durchschnittliche Stundenlohn in Deutschland auf 25,61 Euro, das entspricht einem Zuwachs von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Diese Entwicklung zeigt der neue IAB-Lohnmonitor, der auf der Online-Personenbefragung OPAL basiert und erstmals detaillierte, zeitnahe Einblicke in die Lohnentwicklung gibt. Gleichzeitig nahm die Lohnungleichheit ab, insbesondere im unteren Lohndrittel gab es überdurchschnittliche Lohnsteigerungen. Auch der Gender Pay Gap verringerte sich deutlich.
Trend der Lohnentwicklung und Lohnungleichheit
Die Löhne stiegen vor allem im unteren Bereich der Einkommensskala stärker als bei den oberen Verdienern. Dies führte zu...
09.10.2025
4,57 Millionen arbeiten befristet – Zufrieden, aber unsicher
BAuA: Hohe Zufriedenheit trotz Arbeitsplatzunsicherheit
In Deutschland sind rund 4,57 Millionen Menschen in einem befristeten Arbeitsverhältnis tätig. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes und der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2024 schätzen sie ihre Arbeit überwiegend positiv ein, erleben jedoch gleichzeitig eine deutlich höhere Arbeitsplatzunsicherheit als unbefristet Beschäftigte.
Hohe Befristungsanteile in bestimmten Berufen
Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede je nach Qualifikation und Branche. Besonders häufig betroffen sind laut BAuA Personen ohne Ausbildung (16 Prozent) sowie Beschäftigte mit Hochschulabschluss (11 Prozent). Auch im öffentlichen Dienst ist der Anteil hoch: 41 Prozent der befristet Beschäftigten arbeiten dort, während es bei unbefristeten Kolleginnen...
09.10.2025
Workation im Faktencheck: Flexibles Arbeiten zwischen Urlaub und Produktivität
Workation: Auswirkungen auf die Arbeitswelt
Die jüngste Studie des Fraunhofer IAO belegt: Workation ist keine kurzfristige Modeerscheinung, sondern ein nachhaltiger Impulsgeber für die moderne Arbeitswelt.
Workation – das zeitweise Arbeiten an einem Urlaubsort oder während einer Reise – sorgt laut aktueller Untersuchung für deutliche Zugewinne bei Arbeitszufriedenheit, Motivation und individueller Leistung.
Motivationsschub und Produktivitätsgewinn
Im Zentrum der Studie steht die klare Botschaft: Workation steigert Motivation und Zufriedenheit messbar. So berichten 65 Prozent der Workation-Erfahrenen von gesteigerter Motivation; 71 Prozent haben eine höhere Arbeitszufriedenheit erlebt. Für 88 Prozent bleibt die Arbeitsleistung konstant oder steigt sogar an.
Das flexible Arbeiten von...
06.10.2025
Bildungspolitisches Forum 2025 fordert tiefgreifende Reformen im Bildungssystem
Bildung muss fit für den Strukturwandel werden
Das deutsche Bildungssystem muss sich grundlegend verändern, um besser auf die schnellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche zu reagieren. Diese Kernbotschaft stand im Mittelpunkt des Bildungspolitischen Forums 2025, das am 1. Oktober in Berlin stattfand.
Lernen als Schlüsselkompetenz der Zukunft
Fachleute betonten, dass für die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft vor allem die Fähigkeit, »Lernen zu lernen«, entscheidend sei. Dies umfasse die kontinuierliche Aneignung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten, die am Arbeitsmarkt gefragt sind. Unverzichtbare Basis dafür seien solide sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen.
Auswirkungen von Transformationen
Das Forum machte deutlich, dass
...02.10.2025
Frauen im Ehrenamt: Sichtbar und gleichberechtigt?
Führungsrollen im Ehrenamt – Männer dominieren weiterhin
Die Geschlechtergerechtigkeit im Ehrenamt bleibt eine Herausforderung, obwohl sich die Engagementquoten von Frauen und Männern angeglichen haben. Frauen engagieren sich vor allem im sozialen, kulturellen und bildungsbezogenen Bereich, während Männer häufiger in Sport, Feuerwehr oder politischen Gremien aktiv sind.
Führungspositionen im Ehrenamt sind weiterhin überwiegend männlich besetzt. Zudem tragen Frauen neben Beruf oft eine hohe Last an unbezahlter Sorgearbeit, was ihr ehrenamtliches Engagement erschwert.
Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Parlamentarische Anfrage hervor.
Unterschiedliche Engagementfelder und Rollenverteilung
Frauen sind vor allem in sozialen und organisatorischen Aufgaben engagiert, oft...
02.10.2025
Novelle des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes vorgelegt
Neue Regeln für digitale Weiterbildung von Berufskraftfahrer*innen
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Anpassung des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes vorgelegt. Ziel ist es, verbindliche Regelungen für die Speicherung von Daten über die Teilnahme an e-Learning-Angeboten im Rahmen von Weiterbildungen zu schaffen.
Regierung reagiert auf Bundestagsbeschluss
Mit dem Entwurf (21/1862) setzt die Bundesregierung nach eigenen Angaben einen Auftrag des Bundestages um. Dieser hatte bereits in der 19. Legislaturperiode gefordert, Vorgaben zum Einsatz von digitalem Unterricht in einer Berufskraftfahrerqualifikationsverordnung festzuschreiben.
Speicherung von e-Learning-Daten
Kernpunkt der Novelle ist die Einführung einer rechtlichen Grundlage, um Informationen zum synchronen und...
02.10.2025
Zahl der Hochschul-Beschäftigten stieg 2024 um 1,7 Prozent
An den deutschen Hochschulen und Hochschulkliniken waren zum Jahresende 2024 rund 805.700 Personen beschäftigt.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 1,7 Prozent oder rund 13.400 Personen mehr als Ende 2023.
Dabei beschränkte sich der Beschäftigungszuwachs fast ausschließlich auf den nicht-wissenschaftlichen Bereich Verwaltung, Bibliothek, technischer Dienst und Pflegedienst. Dort waren Ende 2024 etwa 379.500 Personen beschäftigt und damit 3,5 Prozent mehr als Ende 2023. Im wissenschaftlichen Bereich blieb die Zahl der Beschäftigten mit +0,1 Prozent nahezu konstant.
Verhältnis Studierende je Lehrperson im Vergleich zum Vorjahr unverändert
Zum wissenschaftlichen Bereich der Hochschulen zählten Ende 2024 rund 426.200 Beschäftigte (2023: 425.800). Bezogen auf die...
02.10.2025
Bildung und Alter prägen das politische Engagement im späteren Leben
Politisches Engagement in der zweiten Lebenshälfte ist selten und sozial ungleich verteilt
In Deutschland beteiligen sich nur wenige Menschen in der zweiten Lebenshälfte als Mitglieder in Parteien oder Bürgerinitiativen. Laut aktuellsten Untersuchungen des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) engagierten sich ab einem Alter von 43 Jahren lediglich 3,7 Prozent in einer Partei und 1,9 Prozent in einer Bürgerinitiative. Damit ist auch weiterhin die klassische Parteimitgliedschaft verbreiteter als das Engagement in Bürgerinitiativen.
Die umfangreiche Studie stützt sich auf Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) und beleuchtet ausführlich soziodemografische Unterschiede bei der politischen Partizipation.
Klassische und unkonventionelle Partizipation
Die Forschenden des DZA betonen,...
01.10.2025
IAB-Betriebspanel: Betriebe in Hessen setzen auf Mitarbeiterbindung
Hessische Unternehmen setzen verstärkt auf Mitarbeitendenbindung - Investitionen in Bindungsmaßnahmen steigen deutlich
Hessische Betriebe reagieren zunehmend auf die Herausforderungen des Arbeitsmarkts, indem sie gezielt in Maßnahmen zur Bindung ihrer Mitarbeitenden investieren. Angesichts des demografischen Wandels, der Digitalisierung und des Strukturwandels gewinnen flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten sowie Weiterbildungsangebote weiter an Bedeutung.
Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori betonte anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen IAB-Betriebspanel 2024, dass diese Investitionen nicht nur die Zufriedenheit und das Zugehörigkeitsgefühl der Belegschaft stärken, sondern zudem die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sichern würden.
Flexible Arbeitszeitmodelle auf dem Vormarsch
Laut...
01.10.2025
Erwerbstätigkeit von Frauen seit 1991 um 30 Prozent gestiegen
Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist seit dem Jahr nach der deutschen Vereinigung 1991 bundesweit um 30 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.
Waren 1991 mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Frauen erwerbstätig, lag die Erwerbstätigenquote von Frauen im Jahr 2024 bei knapp drei Vierteln (74 Prozent). In den östlichen Bundesländern und Berlin lag sie 1991 mit zwei Dritteln (66 Prozent) höher als in den westlichen Ländern mit mehr als der Hälfte (54 Prozent).
Im Jahr 2024 hat sich die Erwerbstätigkeit von Frauen in Ost und West angeglichen (jeweils 74 Prozent).
Frauen in Bayern und Sachsen am häufigsten erwerbstätig
Im Vergleich der Bundesländer war der Anteil der erwerbstätigen Frauen im Jahr 2024 mit 77 Prozent in Bayern und Sachsen am höchsten, gefolgt von...
30.09.2025
Fachkräftemangel gefährdet Kita-Qualität
Rückgang qualifizierter Fachkräfte in Kitas
Die Qualität der frühkindlichen Bildung in Deutschland steht unter Druck. Laut einer aktuellen Auswertung der Bertelsmann Stiftung ist der Anteil an Kitas mit einem hohen Anteil einschlägig qualifizierter Fachkräfte in zehn Bundesländern zwischen 2023 und 2024 gesunken.
Besonders stark betroffen sind Bremen, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. Lediglich in fünf Ländern war ein leichter Anstieg zu verzeichnen, den größten in Sachsen. Schon das Ländermonitoring 2024 hatte gezeigt, dass die Fachkraft-Quote seit 2017 kontinuierlich abnimmt.
Große Unterschiede zwischen den Regionen
Deutliche regionale Unterschiede verschärfen die Lage. Während ostdeutsche Kreise wie Sömmerda in Thüringen Spitzenwerte erreichen – dort verfügen 94,3 Prozent der Kita-Teams über...
30.09.2025
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im September 2025
BA: »Herbstbelebung beginnt schwach«
»Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen allein aus saisonalen Gründen im September ab. Dem Arbeitsmarkt fehlen weiterhin die notwendigen Impulse für eine kräftigere Belebung«, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
- Arbeitslosenzahl im September: -70.000 auf 2.955.000
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +148.000
- Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Mit Beginn der Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit im September 2025 um 70.000 auf 2.955.000 gesunken. Saisonbereinigt hat sie sich gegenüber dem Vormonat um 14.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote sank um...
30.09.2025
Hochschulforschung: Handlungsempfehlungen für erfolgreiches Management
Wissenstransfer stärken: Neue Formate und Anreize nötig
Das CHE Centrum für Hochschulentwicklung hat in einer aktuellen Untersuchung umfassende Empfehlungen vorgelegt, wie der Wissenstransfer zwischen Hochschulforschung und Hochschulmanagement effektiver gestaltet werden kann.
Bestehende Hürden im Wissenstransfer
Die Untersuchung betont, dass zwar zahlreiche Daten und Analysen aus der Wissenschafts- und Hochschulforschung (»WiHo-Forschung«) dem Hochschulmanagement wertvolle Impulse liefern könnten, der tatsächliche Austausch aber bislang kaum stattfindet.
Die Befragung im Rahmen des TransForM-Forschungsprojekts habe ergeben, dass Hochschulmanager*innen wissenschaftliche Evidenz grundsätzlich schätzten und als wichtig einstuften, sie diese aber nur selten aktiv für die tägliche Arbeit...
30.09.2025
Erwerbstätigkeit im August 2025 nahezu unverändert
Im August 2025 waren rund 45,8 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig.
Erwerbstätigkeit im August 2025 stagniert
Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland blieb im August 2025 nahezu unverändert. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gingen saisonbereinigt rund 8.000 Stellen verloren. Damit stand die Erwerbstätigkeit bei insgesamt 45,8 Millionen Personen. Bereits im Juli hatte es nur einen minimalen Zuwachs gegeben (+4.000).
Rückgang folgt dem August-Trend der Vorjahre
Nicht saisonbereinigt sank die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vormonat um 33.000 Personen (-0,1 Prozent). Dieser Rückgang entspricht dem durchschnittlichen Verlauf der vergangenen beiden Jahre, in denen im August ebenfalls Beschäftigungsverluste zu verzeichnen...