Neue Förderbekanntmachung: InnoVET Plus
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat am 28. April 2023 die Förderbekanntmachung für den Innovationswettbewerb InnoVET Plus veröffentlicht. Förderanträge können bis 31. Juli 2023 eingereicht werden.
Mit dem Innovationswettbewerb InnoVET Plus stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Mittel für die Entwicklung und Erprobung von Konzepten für eine exzellente Berufsbildung zur Verfügung. Ziel ist es, zur Erhöhung der Attraktivität und Qualität der beruflichen Bildung beizutragen, Karrierewege für Jugendliche mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen zu schaffen und damit zugleich einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten.
Auch soll InnoVET Plus die Bewältigung der Transformation unterstützen. Die Auswirkungen von Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Entwicklung sind in allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar. Um den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zukunftsfähig zu gestalten und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands aufrechtzuerhalten, sind Transformationsprozesse auch in der Berufsbildung erforderlich, um die Qualifizierung exzellenter Fachkräfte zu gewährleisten.
Unternehmen sollen mit adäquaten Angeboten in die Lage versetzt werden, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken und durch die Exzellenzförderung im Rahmen der höherqualifizierenden Berufsausbildung die Möglichkeit erhalten, hochqualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Auszubildende, Fachkräfte, Unternehmen sowie weitere Lernorte und ihr Ausbildungspersonal sollen gestärkt werden, den technologischen und ökologischen Wandel zu gestalten und ihre Potenziale noch besser zu nutzen.
Die umfassend und integrativ angelegten Maßnahmen und Angebote sollen strukturelle Veränderungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung anstreben, die nachhaltig im System der beruflichen Bildung etabliert werden können.
Das BMBF plant die Förderung von Projekten, die
- attraktive und passgenaue Angebote für Jugendliche mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen und Leistungsniveaus entwickeln und mit effizienten und durchlässigen Bildungswegen zu hochwertigen Bildungsabschlüssen führen. Die Steigerung der Attraktivität und der Ausbildungsqualität steht dabei im Vordergrund.
- die Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung mit Konzepten der höherqualifizierenden Berufsbildung ausbauen. Auch die Entwicklung flexibler und hybrider Qualifizierungsmodelle einerseits und die Integration akademischer Inhalte in die berufliche Bildung anderseits sollen als höherqualifizierende Berufsbildung in einer Form ausgebaut werden, dass junge Menschen hier ihre Chance sehen und ergreifen;
- unter Beteiligung von beispielsweise Berufsschulen, Bildungszentren, Unternehmen, Hochschulen und/oder Forschungseinrichtungen Kooperationsnetzwerke initiieren und ausbauen, die dazu beitragen, berufliche Bildung neu zu denken, branchenspezifische Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote zu entwickeln, Ökologie- und Nachhaltigkeitsaspekte aufzugreifen und / oder den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie betrieblicher Aus- und Weiterbildungspraxis zu befördern. Sofern möglich, sollten hierbei die Potenziale junger innovativer Start-ups berücksichtigt werden;
- die Anpassung der beruflichen Bildung an neue technologische und ökologische Innovationen voranbringen. Hierzu zählen alle Branchen und Berufsbereiche, bei denen digitale Technologien und künstliche Intelligenz (KI) bereits zum Einsatz kommen oder ein steigender Einsatz zu erwarten ist. Das digital vernetzte Denken und Handeln und/ oder Themen der Nachhaltigkeit sollen befördert werden. Die Potenziale von technischen Möglichkeiten sind hierbei zu nutzen, um die Bildungsangebote zeit- und ortsunabhängiger, flexibler und individuell zu gestalten;
- innovative bedarfsgerechte, zielgruppenorientierte Beratungs- und Begleitstrukturen aufbauen. Das können neuartige Beratungs- und Coachingkonzepte, zum Beispiel KI-gestützte (Assistenz-) Systeme sein, die Personengruppen mit besonderem Unterstützungsbedarf auf ihrem Qualifizierungsweg unterstützen und zur Förderung der Kompetenzentwicklung beitragen;
- eine branchenspezifische Entwicklung und Implementierung von IT-gestützten Entscheidungshilfen/Instrumenten für eine strategische Personalplanung erarbeiten, um die Personalentwicklung insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durch Erhebung konkreter Weiterbildungspotenziale und -bedarfe sowie die Auswahl passender Lerninhalte zu unterstützen.
Die Förderdauer beträgt bis zu 48 Monate. Die Höhe der Zuwendung pro Vorhaben richtet sich nach den vorhabenbezogenen Ausgaben/Kosten, die zur Erreichung des Zuwendungszwecks notwendig und angemessen sind.
Der Wettbewerb InnoVET Plus ist Teil des Koalitionsvertrages der Bundesregierung. Mehr zur Exzellenzinitiative Berufliche Bildung erfahren Sie auf bmbf.de sowie im Eckpunktepapier des BMBF.
Quelle: BMBF
veröffentlicht auf weiterbildung-mv.de
02.05.2023